Foto: Bundesregierung/Guido Bergmann

KI-Innovationen im Sinne der Menschen gestalten: Bundesverdienstkreuz für RPTU-Professorin Katharina Zweig

News vom: 22.10.2025

Künstliche Intelligenz (KI), die Mensch und Gesellschaft und nicht allein das technisch Mögliche in den Mittelpunkt stellt: Dafür steht Informatikprofessorin Katharina Zweig. Sie forscht an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) zum verantwortungsvollen Einsatz der Schlüsseltechnologie; insbesondere dazu, wie fair und zuverlässig KI ist. Als Wissenschaftskommunikatorin prägt sie den öffentlichen Dialog und ist gefragte Expertin in ministeriellen Gremien. Am 1. Oktober würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Engagement der Professorin mit dem Bundesverdienstkreuz.

RPTU-Präsident Malte Drescher gratuliert herzlich: „Ich freue mich sehr für Frau Zweig und beglückwünsche sie zu dieser hohen Auszeichnung. Mit ihrer Forschung, ihrer Lehre und ihrem Engagement bereichert sie unseren Schwerpunkt in der KI-Forschung um wichtige gesamtgesellschaftliche Fragestellungen.“

Die Biochemikerin und Informatikerin zählt zu den Pionierinnen der kritischen Algorithmus- und Data-Science-Forschung. An der RPTU leitet sie das „Algorithm Accountability Lab“ am Fachbereich Informatik und verantwortet den bundesweit einzigartigen Studiengang „Sozioinformatik“.

In ihrer Forschung und Lehre setzt Zweig den Fokus auf die ethische Dimension von KI. Mit ihrer Arbeitsgruppe entwickelt sie Methoden, um Qualität und Fairness von KI zu messen. Zweig betont: „Künstliche Intelligenz darf nicht nur technisch funktionieren. Sie muss den Menschen dienen und unsere demokratischen Werte respektieren. Gerade heute ist es wichtiger denn je, diese Werte zu schützen und Verantwortung zu übernehmen. Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung, die zeigt, dass Wissenschaftskommunikation einen wichtigen Stellenwert hat.“

Mit Professorin Karen Joisten sowie anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen gründete sie an der RPTU insbesondere das „Center for Ethics and the Digital Society“. Dessen Ziel ist es, Chancen und Risiken von Digitalisierung und KI multiperspektivisch in unterschiedlichen Lebensbereichen zu analysieren und zu hinterfragen. Studierende befähigt die Professorin, den Einsatz und Nutzen von Softwaresystemen gesamtgesellschaftlich zu hinterfragen. Denn künftige Fachkräfte sollen in der Lage sein, Software so zu gestalten, dass diese auch soziale Prozesse unterstützt.

Zweig bringt ihre Expertise auch in den öffentlichen Dialog ein, etwa durch Vorträge, Mitgliedschaften in ministeriellen Beiräten und Kommissionen. Beispiele sind ihre Tätigkeit als Co-Vorsitzende des Digitalrats Rheinland-Pfalz (seit 2025), als Mitglied der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz (2018-2020) und als Mitglied des ITA-Beraterkreises des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (seit 2014). Für ihr kommunikatives Engagement wurde sie auch mit zahlreichen Preisen geehrt – darunter 2022 mit dem Abt-Jerusalem-Preis, 2019 mit dem DFG Communicator-Preis und 2017 mit dem Ars Legendi-Fakultätenpreis in den Ingenieurswissenschaften und der Informatik.

Nicht zuletzt hat sich Zweig als Autorin einen Namen gemacht – jüngst erschienen ist ein Sachbuch, in dem sie erklärt, wie Sprachmodelle funktionieren und wo deren Grenzen liegen. Ihrer Mission folgend, dass möglichst viele Menschen verstehen müssen, wie KI funktioniert, wird ein Teil des Buchinhalts für Schulen, Universitäten und andere Ausbildungsstätten kostenlos erhältlich sein.

Pressemeldung

Das könnte Sie auch interessieren

Impressum | Datenschutz | Kontakt